- nicht
- nịcht1 Partikel; betont und unbetont; 1 verwendet, um eine verneinte Aussage zu machen: Schnee ist nicht schwarz, sondern weiß; Er kommt nicht mit, er bleibt lieber zu Hause; Warum hast du nicht gesagt, dass du keine Pilze magst?2 verwendet zur Verneinung anstelle eines ganzen Ausdrucks ↔ schon2 (1): ,,Meinst du, dass sie noch kommen werden?" - ,,Ich glaube nicht"; Schau, ob du Blumen bekommen kannst, wenn nicht, dann kaufst du eine Flasche Wein; Fährst du jetzt mit oder nicht?; ,,Wer mag ein Stück Kuchen?" - ,,Ich nicht"3 verwendet vor Wörtern mit negativer Bedeutung (besonders vor Adjektiven mit un-), um etwas vorsichtig auszudrücken: Die Bedienung war nicht unfreundlich (≈ sie war aber auch nicht freundlich); Der Aufsatz ist nicht schlecht, aber noch keineswegs sehr gut; Die Organisation lief nicht ohne Pannen ab4 nicht ein ≈ kein: Nicht einer hatte den Mut, Nein zu sagen; Nicht eine Flasche von diesem Wein war gut————————nịcht2 Partikel; 1 unbetont; in Fragen verwendet, wenn vom Gesprächspartner eine positive Antwort erwartet wird: Ist diese Aussicht nicht wunderbar?; Hast du nicht auch Lust, baden zu gehen?2 betont und unbetont; ..., nicht (wahr)? verwendet am Ende des Satzes, um den Gesprächspartner zur Zustimmung aufzufordern: Diese Aussicht ist wunderbar, nicht?; Du bleibst doch noch, nicht wahr?3 unbetont; in Feststellungen und Ausrufen verwendet, auf die man keine Antwort, höchstens Zustimmung erwartet: Wie oft habe ich nicht schon hier gesessen und an dich gedacht; Was haben wir nicht schon alles zusammen erlebt!4 unbetont; in Ausrufen verwendet, um (auch ironisch) zu betonen, dass man überrascht ist: Was du nicht alles weißt!; Was du nicht sagst!————————nịcht3 Konjunktion; nicht, dass... meist iron; kurz für ,,es ist nicht so, dass ...": Nicht, dass ich etwa neugierig bin, aber ich würde gern wissen, was er macht; Nicht, dass es wichtig wäre, aber mich würde schon interessieren, wo du gestern warst|| NB: ↑nur2 (1)————————nicht4 mit Adj, sehr produktiv, besonders in Fachsprachen; verwendet, um die genannte Eigenschaft zu verneinen; nicht amtlich <eine Stellungnahme>, nicht berufstätig <eine Hausfrau>, nicht christlich <eine Religion>, nicht ehelich <ein Kind>, nicht kommunistisch <Länder>, nicht leitend <ein Metall>, nicht öffentlich <eine Sitzung>, nicht organisiert <Arbeiter>, nicht rostend <Stahl>, nicht selbstständig <eine Arbeit>, nicht sesshaft <eine Person>, nicht staatlich <eine Schule>|| NB: a) während un- oft eine Wertung ausdrückt, bezeichnet nicht einfach das Fehlen der genannten Eigenschaft; z.B. nicht selbstständig ≠ unselbstständig; nicht organisiert ≠ unorganisiert; b) nicht in Verbindung mit einem Partizip wird in der Regel getrennt geschrieben, die Verbindungen mit Adjektiven können auch zusammengeschrieben werden: nichtamtlich, nichtehelich usw
Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. 2013.